Was, wenn Reparieren ganz einfach wäre?
- Andrea Gir
- vor 1 Tag
- 2 Min. Lesezeit
Wie wird Reparieren in Zürich einfacher – und was bringt es, wenn Betriebe offen über ihre Erfahrungen sprechen? Eine Gruppe von Made in Zürich-Mitgliedern hat sich genau darüber ausgetauscht.
Reparieren statt wegwerfen – sinnvoll, aber oft mühsam. Zu kompliziert, zu teuer, zu wenig sichtbar. Genau deshalb hat sich Ende Mai eine Gruppe aus Mitgliedern der Made in Zürich Initiative mit zuerich.repair getroffen. Anlass war die Bewerbung von zuerich.repair für eine Fläche im Josef-Areal – mit der Idee, dort gemeinsam mit Partner:innen einen Repair-Hub zu realisieren.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde präsentierte zuerich.repair die Idee eines Repair-Hubs im Josef-Areal – als Ort für Workshops, Sensibilisierung und Austausch rund ums Reparieren. Ziel ist es, das Thema sichtbarer zu machen und verschiedene Kompetenzen an einem Ort zu bündeln.
Im anschliessenden Austausch wurde schnell klar, wie gross der Bedarf an Koordination und gegenseitigem Verständnis ist. Viele der teilnehmenden Betriebe wussten wenig voneinander – darüber, wer was repariert, welche Ressourcen im Einsatz sind und wie die Abläufe funktionieren. Und alle waren sich einig: Reparatur muss einfacher, zugänglicher und attraktiver werden.
Ein Repair-Hub könnte dabei viel bewegen – vor allem in der Sensibilisierung, durch Bildungsangebote und Workshops. Damit Reparieren im Alltag leichter wird, sind passende Strukturen gefragt. Diskutiert wurden unter anderem digitale Lösungen wie eine Online-Triage zur Ersteinschätzung von zu Hause aus, zentrale Annahmestellen oder die Bündelung von Reparaturen in Zusammenarbeit mit Organisationen, die integrative Arbeitsplätze schaffen. Auch unkomplizierte Aktionstage und eine stärkere Präsenz im Stadtraum kamen zur Sprache.
Ab 2026 plant die Stadt Zürich ein dreijähriges Pilotprojekt zur Reparaturförderung.
Reparaturen sollen mit einem Bonus von bis zu 100 Franken pro Person und Jahr unterstützt werden. Über eine neue Plattform können passende Betriebe gefunden und der Bonus direkt eingelöst werden. In der Pilotphase sind Elektrogeräte, Textilien und Schuhe förderberechtigt. Ziel ist es, das Reparieren einfacher zu machen – und damit Abfall zu vermeiden und das lokale Reparaturgewerbe zu stärken.
Made in Zürich vernetzt:
Solche Treffen zeigen, was möglich wird, wenn Betriebe ihr Wissen teilen. Made in Zürich schafft Raum für Austausch – und begleitet Entwicklungen wie diese aktiv mit. Weil urbane Produktion nicht nur Werkstatt, sondern auch Netzwerk ist.
Ihr habt ein Thema, das ihr gemeinsam mit anderen Betrieben angehen wollt?
Mehr Infos zu zuerich.repair: https://www.zuerich.repair/
Infos zum Josy-Areal: https://www.stadt-zuerich.ch/josy